Dialektik der Aufklärung und Oi!? Was wie Tag und Nacht klingt, ist es in der Tat auch. Macht aber gar nichts, denn allein das szenetypische Wortspiel im Bandnamen rechtfertigt die Existenz von Oidorno. Mit den Hamburgern hat Audiolith nun tatsächlich eine Band im Programm, die noch rumpeliger und reduzierter klingt als Feine Sahne Fischfilet. Nicht falsch verstehen, beide Bands sind schließlich der Beweis dafür, dass Stumpf manchmal eben doch Trumpf ist.

Die Hard Facts der Veröffentlichung „Oi! The EP“ sprechen im Grunde für sich: Gut 13 Minuten Spielzeit, jede Menge Oi!-Wortspiele und Gerumpel mit hohem Grölfaktor. Inklusive Pöbel-Track gegen Audiolith-Labelchef Lars Lewerenz („Oiverräter“). Intellektuelles wie musikalisches Highlight bleibt aber zweifellos „Halt die Fresse ich will saufen“. Eine Perle sondergleichen.

Wer gerade eine kleine Pause von den eher rave- und raplastigen Releases von Audiolith braucht, dürfte mit Oidorno durchaus Spaß haben. Musikalische Erleuchtung? Naja. Emanzipation? Vielleicht ein bisschen. Eine starke EP für die nächste Punk-Playlist? Scheiße ja! Sieh’s mal Oi.

[Audiolith 2018]