Auch wenn ich seit geraumer Zeit in musikalisch ruhigere Gefilde abdrifte, bleibe ich meinem ordentlichen Geprügel nach wie vor treu und freue mich über jeden Hinweis aus dieser Richtung. So auch im Fall von Brothers Till We Die, die kürzlich ihr neues Album „Touch These Wounds // I Came Back From Death“ veröffentlicht haben. Die musikalischen Referenzen im Infotext klangen mit Desolated, Malevolence und Converge zudem sehr vielversprechend.

Wie die Autor*innen des Textes auf Converge kommen, ist mir zwar ziemlich schleierhaft, mit den anderen beiden Vergleichen liegen sie allerdings goldrichtig. Soll heißen: Brothers Till We Die verteilen ordentlich Schellen und treten nur selten auf die Bremse. Irgendwo zwischen Hardcore, Metal und Beatdown ballert uns die Band aus Madrid zwölf fett produzierte Songs um die Ohren, und das auf technisch ziemlich hohem Niveau. Solides Ding, eigentlich nichts zu meckern, sollte man meinen. Naja, fast. Trotz all der Professionalität und Versiertheit mangelt es den Spaniern ein wenig an Alleinstellungsmerkmalen. So dick die Songs auch sind, bleiben sie bei mir nur bedingt im Gehörgang hängen. Das soll die Freude an „Touch These Wounds // I Came Back From Death” aber nicht fundamental schmälern, schließlich liefern Brothers Till We Die hiermit einen fetten Brocken ab, der gerade live für Stimmung sorgen dürfte. Nicht umsonst hat die Band halb Europa abgetourt und dabei innerhalb von drei Jahren mehr als 200 Shows heruntergerissen. Und das will schon was heißen.

[Dead Serious Recordings 2019]