Die Festivalsaison läuft auf Hochtouren und jede Woche geben die Leute Unmengen an Geld für warmes Bier, schlechtes Essen und ein „Livekonzert“ auf der LED-Videowand aus. Das lohnt sich ja richtig, da gehe ich doch lieber in die KTS zu einer Lucky Booking Show! Das Bier ist zwar auch etwas wärmer als es sein sollte, aber wir nennen das jetzt einfach mal Festival Feeling.

Es hat mich an diesem Mittwoch aber nicht in die KTS verschlagen, um über warmes Bier zu philosophieren, sondern um gute Musik zu hören. 13 Crowes sind gerade mit ihrem neuen Album “Young Poets” auf Tour und haben sich für den heutigen Abend die Simonswälder von Exit 28 als Support ran geholt.

Erstaunlich pünktlich ging es dann auch schon mit Exit 28 los. Das Quartett ballerte den früh erschienenen Leuten ein ordentliches Paket Pop-Punk um die Ohren. Für gute Laune sorgt die Musik auf jeden Fall, schade nur, dass zwischen Band und Publikum eine knapp drei Meter große Lücke klaffte. So kam die Stimmung leider nicht ganz auf, die die Band sonst erzeugen kann. Davon ließen sich die Jungs aber nicht beirren und lieferten eine stabile Show ab.

Nach einer kurzen Pause und einem weiteren warmen Bier standen nun 13 Crowes auf der Bühne. Seit knapp einem Monat haben die fünf Schotten ihr Album über Homebound Records auf dem Markt und sind nun im Endspurt ihrer dreiwöchigen Tour.

Live kommt die Reibeisenstimme von Sänger Cammy noch rauer rüber und sorgt für ein ordentliches Gänsehautfeeling. Zwischen den Songs gab es immer wieder Ansagen im breitesten schottischen Akzent, was einem das Gefühl gab, als würden Renton, Spud oder Begbie aus Trainspotting vor dir stehen. Aber auch mit ihrem Deutschkenntnissen geizten die Jungs nicht – ich habe noch nie einen Schotten schöner bis auf 40 zählen hören als Andrew.

Genug Sprachwissenschaft an dieser Stelle und zurück zur Musik. Klar, das Album ist neu und die Songs sind nicht jedem im Kopf, aber es war wirklich schade, dass auch bei den 13 Crowes ein großer Freiraum vor der Bühne blieb. Zwar deutlich kleiner als bei Exit 28, aber dennoch vorhanden. Erst beim letzten Song gab es dann von ein paar wenigen im Publikum etwas mehr Bewegung als Kopfnicken.

Nichtsdestotrotz war es ein tolles Konzert, bei dem es neben Gänshaut-Momenten auch genug zum Lachen und jede Menge gute Laune gab.