Auch wenn viele Pioniere der globalen Hardcore-Szene aus den USA kommen, scheinen die Szenen auf anderen Kontinenten in den letzten zwei Jahrzehnten gewaltig aufzuholen. Viele lokale Ableger, vor allem in Städten wie Wien, haben sogar einen eigenen Stil geprägt und damit eine Marke geschaffen. Auch die deutsche Szene ist mittlerweile bestens vernetzt und kann mit einigen wirklich starken Acts aufwarten.

Dass ein besonders respektabler Trümmer aus dem tiefsten Thüringen kommt, würde man jetzt vielleicht nicht unbedingt vermuten. Ist aber so. Peace of Mind (nicht zur verwechseln mit der christlichen US-Rapcore-Combo aus den 2000er Jahren) erschüttern die Hardcore-Landschaft mit ihrem neuen Longplayer „Penance“ und machen dabei so ziemlich alles richtig. Laut Aussagen der Bandmitglieder kommen diese aus verschiedenen Genre-Richtungen, und genau das hört man der Platte zu jeder Sekunde an. Während viele Bands vergeblich versuchen, möglichst viele Stile in ein Album zu gießen, um sich damit von der Konkurrenz abzuheben, gelingt Peace of Mind mal eben ein Ausnahmealbum. „Penance“ ist feinstes Hardcore-Geballer mit einer dicken Ladung Thrash Metal und einer keifenden Stimme, die ihresgleichen sucht. Grob lässt sich der Sound der Band Richtung Broken Teeth, Malevolence und Power Trip einordnen. Anspieltipp: „Deity“, die wohl perfekte Balance aus Mosh, Gebolze und Gekeife. Alter.

„Penance“ ist eine wirklich krasse Abrissbirne, die alle Chancen hat, nicht nur in der hiesigen Szene ein Gamechanger zu werden. Wer bei Peace of Mind nicht sofort steilgehen möchte, hat definitiv was falsch gemacht! Bereits jetzt ist „Penance“ für mich das Hardcore-Album des Jahres.

[Dead Serious Recordings 2018]