Wenn ich die Musik von Häxxan in einem Wort beschreiben müsste, wäre das wohl „wechselhaft“. Das Trio aus Tel Aviv, welches mittlerweile in Berlin ansässig ist, verlangt dem Hörenden auf ihrem zweiten Album „The Magnificent Planet of Alien Vampiro II“ viel Aufmerksamkeit und Konzentration ab. Ihre Musik ist insgesamt schwer zu beschreiben, die Jungs beackern an vielen Stellen zwar gut ausgetretene Indie- und Garage-Pfade, klingen aber nie belanglos oder uninspiriert. Vielmehr verpassen Häxxan ihrem Sound einen ordentlichen Tritt aus Overdrive und Fuzz in den Hintern. Und wenn pure Kraft nicht weiterhilft, taucht die Band in psychedelische Tiefen ab und kommt da auch so schnell nicht wieder raus. „Hunter“ beispielsweise erreicht mit seinen über neun Minuten Spielzeit verhältnismäßig epische Ausmaße und offenbart die wahre Stärke der Band: Vertrackt und und unbequem klingen, aber stets mit Pop-Anleihen spielen.
Mit dieser Formel bleiben Häxxan im Kopf beziehungsweise Gehörgang hängen. Und wie! Klarer Favorit ist für mich das recht kurze „Between the River & the Sea“, das schon fast punkig klingt und stark an die Briten Cyanide Pills erinnert. Unbedingt vormerken!
[Slovenly Records 2018]
