Beharrlichkeit zahlt sich bekanntlich aus. Dass musikalische Subkulturen da keine Ausnahme bilden, konnte man zuletzt beispielsweise an zahlreichen würdevollen Revivals längst verloren geglaubter Bands wie Muff Potter ablesen. Auch wenn der Vergleich etwas hinken mag und die Auszeit nicht ganz so lange war wie im Fall der Indie Punk-Ikonen, ist die westdeutsche Hardcore-Referenz Black 8 Balls nicht nur zur Freude ihrer Fans wieder back on the map. Nach fast zehn Jahren erscheint nun ihr neues Album „When The Curtain Falls“ und weckt natürlich allerlei Erwartungen.

Ich muss gestehen, dass mir die Jungs und ihr Sound, den sie selbst „eightcore“ getauft haben, bisher kein Begriff waren. Schon nach den ersten Riffs ist mir aber klar, warum die Band bis heute einen Anspruch auf Relevanz hat: „When The Curtain Falls“ destilliert und konserviert das Feinste, was die Sparten Hardcore, Punk, Metal und Crossover der 90er und 2000er zu bieten haben. Zugegeben, in manchen Momenten wirkt dieser Sound vielleicht ein klein wenig angestaubt. Hat man sich aber erstmal auf die Platte eingelassen, ist das ganz schnell vergessen. Eine konkrete Referenz auszumachen ist gar nicht so leicht, aber die oben genannten Genres, gepaart mit einer dicken Ladung gut platzierter Melodien, trifft es ganz gut. Auch wenn das Album insgesamt stark ist, fällt die zweite Hälfte nochmal deutlich fetter aus. Anspieltipp: „Now Or Never“.

Auch wenn der Titel „When The Curtain Falls” schon fast nach einem Abschluss-Album klingt, ist das Gegenteil der Fall. Black 8 Balls präsentieren sich würdevoll gealtert und kein bisschen abgenutzt. Comeback geglückt!

[Dedication Records 2018]