Unser Blog ist, ganz im Sinne seines Namens, Ausdruck unserer positiven Grundhaltung. Und mit dem Inhalt, den wir euch präsentieren, wollen wir diesen Anspruch unterstreichen. Trotzdem möchten wir diese Plattform auch nutzen auf einige unerträgliche Zustände hinzuweisen. Man muss die letzten Monate und Jahre schon unter einem Stein gelebt haben, um nicht mitzubekommen, wie bedenklich sich einige Teile der Gesellschaft gewandelt haben. Allein im Jahr 2016 zählen die Amadeu Antonio Stiftung und Pro Asyl 3767 flüchtlingsfeindliche Vorfälle (tätliche Angriffe auf Asylsuchende, Brandanschläge auf deren Unterkünfte, Schmierereien, Bedrohungen, etc.), zehn (!) am Tag also. Zu diesem feindseligen Klima haben rechtsextreme und rechtspopulistische Akteure wie die AfD oder Pegida in erheblichem Maße beigetragen.
Auch antisemitische Haltungen sind (wieder) auf dem Vormarsch, sei es in Form von „Israelkritik“ oder offener Hetze gegen Jüdinnen und Juden. Allein in Berlin registrierte die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus 470 antisemitische Vorfälle für das Jahr 2016. Da viele derartige Vorfälle nicht gemeldet oder zur Anzeige gebracht werden, dürfte hier die Dunkelziffer hoch sein.

Wie wir leider immer wieder feststellen müssen, macht diese Entwicklung auch vor emanzipatorischen Freiräumen wie Hardcore nicht halt. Ein Umstand, der in unseren Augen absolut untragbar ist und uns letztlich alle angeht. Glücklicherweise gibt es viele solidarische Menschen, die sich gegen jegliche Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit stellen. Und genau diese Menschen unterstützt die Amadeu Antonio Stiftung. Seit ihrer Gründung im Jahr 1998 tritt sie für eine demokratische Zivilgesellschaft ein, die sich konsequent gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus positioniert. Benannt ist die Stiftung nach dem angolanischen Vertragsarbeiter Amadeu Antonio, welcher 1990 in Eberswalde von Neonazis zu Tode geprügelt wurde. Er ist damit eins der ersten bekannten Todesopfer rechtsextremer Gewalt in der Bundesrepublik seit der Wiedervereinigung.
Dabei fördert die Amadeu Antonio Stiftung nicht nur lokale Projekte, die einen rechten Konsens vor Ort kippen möchten, sondern unterstützt selbst eine Vielzahl politischer und gesellschaftlicher Akteure getreu dem Motto: Ermutigen, beraten, fördern!

Als unser Tommy im März 2017 mit The Deadnotes auf Tour war, hatte er neben seiner Kamera auch eine Spendendose im Gepäck, um für die Amadeu Antonio Stiftung zu sammeln. Unter dem Slogan „Merch shoppen, Rassismus stoppen!“ habt ihr nicht nur euer Kleingeld in die Dose geworfen, sodass am Ende 40,30€ für die Stiftung gesammelt wurden. Vielen Dank und ganz viel Liebe!

Foto: Christin Meyer | Schallgeflüster