Wenn dich eine Band anspricht und fragt, ob du als Fotograf mit auf Tour willst, muss man nicht besonders lange überlegen. Zumindest war es so bei mir, als mich Darius von The Deadnotes bereits im Dezember anfragte. Kurz den Urlaubsplan checken und die Sache war klar. Auch wenn The Deadnotes „nur“ als Support von Smile And Burn auf Tour gingen, war die Vorfreude übertrieben groß.

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So ging es dann nach langer Zeit des Wartens endlich los auf Tour. Da ich erst zur zweiten Tourwoche mit konnte, traf ich die Jungs beim Get In im Stuttgarter Club Zwölfzehn. Anfangs war ich schon etwas nervös, obwohl es ja auch nur ein Konzert wie viele andere war. Die Nervosität legte sich aber recht schnell, da echt alle mega gut drauf und locker waren. Der erste Abend war aber trotzdem etwas komisch. Erstes Tourkonzert, neues Objektiv und keinen Plan, wie das ganze ablaufen sollte. Egal, einfach machen – klappt ja sonst auch so.

So war es dann auch. Stuttgart hat die Messlatte direkt sehr hoch gesteckt. Voller Laden, geile Stimmung und alle sind ordentlich mitgegangen. Bei den Jungs von The Deadnotes war anfangs zwar relativ wenig Bewegung vorhanden, aber das lockerte sich mit jedem Song mehr. Es war zwar etwas schade, dass die Jungs für die Tour nur ein 30-Minuten-Set hatten, aber dennoch wurde die Zeit ordentlich zum Abrocken genutzt. Jakob, der Bassist, schaffte es sogar beim letzten Song eine Saite zu Schrotten und nach einem Good-Bye-Frust-Kick vom Frontmann Darius verabschiedete sich auch die zweite. Blöd gelaufen, aber die Show war ja sowieso vorbei.

Dann war es endlich Zeit für Smile And Burn. Ich kannte die Berliner Knüppelkombo hauptsächlich vom Donotskonzert in Freiburg, aber bereits da war ich von der Energie der Jungs echt begeistert. Kaum auf der Bühne ging es auch direkt los! Obwohl Sänger Philipp und seine Stimme etwas angeschlagen war, ballerte er ordentlich los, was auch die Stimmung zum Kochen brachte – wilde Moshpits und Stagedives von der Theke inklusive.

Nach einem Offday in Stuttgart ging es dann, nach einer kurzen Polizeikontrolle, ins Nachtleben von Frankfurt. Der Schuppen war zwar für einen Montag gut gefüllt, aber man merkte schon, dass es eine Show unter der Woche war. Egal, jetzt ist man schon mal da, also wird auch gerockt! Diesmal blieb Jakobs Bass zwar heile, dafür kletterte Darius aber spontan mal auf die PA des Clubs und sprang von dieser zurück auf die Bühn. Verrückte Kerle, aber so geht eine geile Show.

Smile And Burn lieferten ebenfalls wieder eine stabile Show ab und ließen die Leute auch am Montag ordentlich schwitzen. Auch die anschließenden Shows in Köln und Dortmund wurden wie jede Show zelebriert. Besonders in Dortmund war bei Wolli, dem Smile And Burn Drummer, die Laune so gut, dass er spontan ein Drumsolo nach der letzten Zugabe spielte. Das sorgte beim Rest der Band zwar für sehr verwirrte Blicke, aber im Publikum für Begeisterung.

Als nächstes Stand das Hafenklang in Hamburg auf dem Plan. Es was zwar immer noch unter der Woche, aber auch im Norden weiß man wohl, dass der Donnerstag das Wochenende einläutet. Zwar gab es noch die ein oder andere Lücke im Publikum, was aber kein Problem war, denn so gab es wenigstens genug Platz für einen amtlichen Abriss. Da Felix, der Gasttrommler bei den Deadnotes, in Hamburg seine letzte Show für die Tour spielte, gaben die Jungs noch mal alles. Das Ganze wurde noch mit einer kleinen Lightshow aus dem Hause Wolli gekrönt. Die Tage zuvor war die Bühnen Beleuchtung bei The Deadnotes einfach nur Licht an, schöne Farbe, passt so. In Hamburg hatte Wolli einfach mal Bock etwas den Lichttechniker raushängen zu lassen und hat spontan das Lichtpult geentert, um für etwas Flackerstimmung zu sorgen.

Später saß er wie gewohnt wieder an den Trommeln und knüppelte, zusammen mit dem Rest der Band, die Crowd durch das Hafenklang. Zur Show von Smile And Burn muss man ansonsten nicht viel mehr sagen. Immer noch volle Energie, eine Menge Airtime für Philipp und auch der Rest lieferte gut ab. Geile Kiste!

Da man nach der Show noch die nicht weit entfernte Reeperbahn zerfeiert hat, ging es am Samstag mit einem dezenten Kater wieder ein Stück Richtung Süden nach Hannover zum Tourendspurt. Es war Freitag und vor der Tür des LUX gab es eine Warteschlange von mehreren hunderte Metern. Ok, die war für Ivonne Catterfeld, welche nebenan spielte, aber auch so war der Laden gerappelt voll. Auch diesmal gab es für The Deadnotes lichttechnische Unterstützung. Jan, der sonst am Merch der Smile And Burn Truppe stand, wollte auch mal seine Fähigkeiten am Lichtpult testen, überließ dann aber wieder Wollidie Regler. Zum Geschehen auf der Bühne kann ich mir nur wiederholen. Zwar saß jetzt Yannic für The Deadnotes an den Drums aber ansonsten wurde wieder eine stabile Show abgeliefert. Dasselbe bei Smile And Burn. Ein solider, freitagstauglicher Abriss – was soll man da denn noch schreiben. Vielleicht noch den Punkt, dass Leute von Viva con Aqua am Start waren und im Spenden-Circlepit ordentlich Geld bekamen! So wie es sich gehört!
Auch an den letzten beiden Tagen war die Viva con Aqua Bande am Start und durfte sich über viele Spenden freuen.

Abseits der Bühne merkte man den Bands die zwei Wochen Tour so langsam aber sicher an. Aber auch wenn alle langsam froh waren bald wieder zu Hause zu sein, war davon auf der Bühne nichts zu spüren. Volle Power bis zum letzten Ton!

Nach der „letzten“ Show in Bielefeld hieß es dann erst mal abschied nehmen, da es für alle kurz nach Hause ging. Drei Tage Erholung standen auf dem Plan, bevor es zu endgültig letzten Show der Tour nach Berlin ging. Heimspiel für Smile And Burn, 8 Stunden Autofahrt für The Deadnotes. Auch wenn es eine doch recht lange Anreise war, die Zeichen standen gut. Das Musik & Frieden war zwar nicht ausverkauft, aber gefühlt kurz davor. Auch unserer guter TrveLove Max hat sich das Spektakel nicht entgehen lassen und war mit am Start. Aber nicht nur Max war mir ein vertrautes Gesicht in der Menge, sondern es gab auch eine gute Handvoll an Fans, welche bereits bei vier, fünf oder mehr Konzerten der Tour vor der Bühne standen und quer durch Deutschland zu den Shows gefahren sind. Sehr geil, solche Fans sind doch die besten!

Die Show an sich war eines Tourabschlusses würdig. Norman, der „richtige“ Lichttechniker, machte an dem Abend auch für The Deadnotes das Licht und feierte eine wilde Nebelmaschinen-Strobo-Orgie. Für die Fotos fand ich es zwar etwas hart anstrengen, für die Show war es aber verdammt nice anzuschauen.

Dann war auch Zeit für das letzte Smile And Burn Intro der Tour. Ein letztes Mal die furchtbar schöne Karaoke Version von I Don’t Want To Miss A Thing, die jeden Abend lauthals von der Crowd mitgesungen wurde. Nach diesem doch sehr sentimentalen Moment gab es volles Rohr auf den Gehörgang. Die Jungs wollten es krachen lassen und das haben sie auch. Bei den anderen Tourdates wurde immer ein Shirt für den ersten Stagedive verschenkt. Diesmal war das noch gar nicht angesagt und schon die ersten Leute schwammen auf der Crowd. Auch die Ansage zur Wall of Death waren überflüssig, da die Crowd von sich aus schon unglaublich aufdrehte. Kurz gesagt: Eine gewaltige Abschlussshow und ein tolles Ende der Tour.

Im Nachhinein war die Tour einfach der Hammer. Zwar sorgte bei mir die doch sehr eingeschränkte Möglichkeit zur Fotobearbeitung teilweise für ordentlich Frust und das ein oder andere böse Wort, aber ich wäre auf jeden Fall noch mal dabei! Nicht nur die Jungs von Smile And Burn und ihre Crew waren supergut drauf und echt nette Leute, sondern auch an den einzelnen Shows habe ich viele coole nette Leute kennen gelernt. Besonders die anderen Leute hinter den Linsen möchte ich hier mal hervorheben. Egal ob SchallgeflüsterNoisiv oder dem Dude Sascha Schröder, alle samt haben geile Fotos gemacht, welche auch gesehen werden sollten!

Weitere Tour-Fotos von The Deadnotes findet ihr in der „On Tour“-Rubrik