Ende August wurde es nicht nur wettertechnisch, sondern auch musikalisch im nahe gelegenen Elsass noch mal richtig heiß. Mit Parkway Drive spielte in Colmar ein Garant für schweißtreibende Shows – und es wurde wie erwartet eine ordentliche Hitzeschlacht in der Messehalle von Colmar.

Doch von Anfang an: Bereits um Punkt 19:30 Uhr startete die Show mit Burning Down Alaska aus Deutschland. Schon bevor sie auf der Bühne standen, war es in der halb gefüllten Messehalle gut warm und das Thermometer stieg von Song zu Song immer weiter. Ich wollte Burning Down Alaska bereits letztes Jahr während der Festival-Saison sehen, habe es dann aber doch nicht vor die Bühne geschafft – verdammt! Zusammengefasst bestehen Burning Down Alaska aus ordentlichen Mitsing-Parts, geiler Stimmung, atmosphärischen Songs und den zwei Sängern Tobi und Kassim, diekreuz und quer über die Bühne sprangen – spannender Opener.

Nach einer halben Stunde war die Bühne frei für die US-Boys von The Word Alive. Auch dieses Fünfergespann habe ich zuvor noch nie gesehen und ich hatte sie auch nicht wirklich auf dem Schirm. Wie bereits davor ging es mit einer ordentlichen Ladung Post-Hardcore/Metalcore weiter. Es ging zwar eine Spur härter zur Sache, aber dennoch mit ebenso viel Mitsingen und einer ebenso tollen Atmosphäre, die sich auf das komplette Publikum übertrug. Sänger Telle schrie sich die Seele aus dem Leib, Gitarrist Tony verbrachte gefühlt das ganze Konzert in der Luft und landete nur kurz um die Background-Vocals beizusteuern. Aber auch hier war nach einer halben Stunde Feierabend.  Die Franzosen nehmen es wohl sehr ernst mit ihrem Zeitplan, der auf die Sekunde genau eingehalten wurde.

Nach einer kurzen Pause an der frischen Luft ging es zurück in die Sauna aka Messehalle Colmar, denn die Saunameister von Parkway Drive standen für den nächsten Aufguss bereit. Die letzten paar Jahre habe ich die Jungs aus Byron Bay meist auf Festivals gesehen und war somit mehr als gespannt, wie sie sich in einer doch recht kleinen Location und mit einem Dach über dem Kopf präsentieren würden. Die Bühne war mit einem gewaltigen IRE Banner geschmückt, die Luft zum Schneiden dick und die Masse mehr als heiß auf Parkway Drive. Der erste Saitenanschlag, der erste Schlag auf die Drums und ab ging die Lutzi! Von der ersten Sekunde an war das Publikum voll dabei, aber auch auf der Bühne wurde in alter Manier über die Bühne geknüppelt. Es war schon erstaunlich, dass der Sound, welcher übrigens schon den ganzen Abend fantastisch rüber kam, durch die dicke Luft das Publikum erreichte. Parkway Drive ballerte einen Song nach dem anderen in die Masse. Der Großteil der Tracks war von der mittlerweile schon wieder ein Jahr alten Platte IRE, aber natürlich wurden neben den Songs wie „Destroyer“, „Vice Grip“ und „Crushed“ auch die alten Dauerbrenner „Carrion“, „Idols and Anchors“ und „Wild Eyes“ gespielt. Nach gut anderthalb Stunden gab es dann noch eine kurze Zugabe, bevor „Home is for the heartless“ den Schlusspunkt setzte.

Auch wenn ich persönlich nicht der größte IRE-Fan bin, war ich mal wieder positiv überrascht, wie Parkway Drive die Massen nicht nur auf großen Festivals, sondern auch in kleineren Locations zum Kochen bringt.

Ich bevorzuge dennoch die Parkway-Drive-Festivalvariante, da es dort noch mehr Gänsehaut-Feeling und vor allem auch genug frische Luft gibt.