Mit Blick auf Nordeuropa und insbesondere die skandinavischen Länder denken die meisten wohl oft an die schier endlose Fülle an Metal-Bands aller Spielarten. Eine weitere äußerst fruchtbare, aber oft schrecklich unterschätzte Sparte dürfte wohl Punk sein.

Eine weitere Band, die das für letztgenanntes Genre eindrucksvoll bestätigt, ist Tear Them Down. Die Schweden präsentieren mit ihrer neuen EP „No Sleep ‘Til Ärod“ nämlich ein so wunderbares Stück Punk, dass ich das Ding am liebsten den ganzen Tag hören würde – oder zumindest mehrmals hintereinander. Die EP umfasst mit ihren fünf Songs gerade mal knapp zwölf Minuten. Einerseits genau das richtige Format für die Spielart der Band, andererseits will man immer mehr. Abseits des hohen Maßes an Eingängigkeit ist es vor allem die Vielfalt diverser Punk-Subspielarten, die mich an „No Sleep ‘Til Ärod“ so fasziniert. Während die ersten beiden Songs „What A Waste“ und „The Nihilistic Tone“ richtig straight und rotzig im Stil der großartigen The Good The Bad & The Zugly (inklusive Hardcore-Einschlag) nach vorne gehen, markiert „A Thousand More…“ mit seinem Reggae-Charakter eine Art Überleitung zum Rest der EP, der zwar ebenfalls punkig, aber deutlich melodischer ausfällt. Wenngleich mir die rotzige Schiene der Band am besten gefällt, beherrschen Tear Them Down die gesamte Palette der denkbaren Punk-Spielarten gleichermaßen. Ein bemerkenswerter Umstand, um den viele andere Bands sie ziemlich beneiden dürften. Von den Schweden wird man jedenfalls noch viel und oft hören, da bin ich mir sicher.

[Backbite Records 2019]