Foto: Bjoern Reschabek

Mit der Band Snareset wollen wir euch mal wieder eine Perle aus der Punkrock-Szene rund um Münster präsentieren. Eine neue Single, ein neues Album und eine brandheiße Tour stehen in den Startlöchern. Das war uns natürlich Anlass genug, für fünf Fragen an Sänger und Gitarrist Christoph.

1.) Moin Snareset, wollt ihr euch kurz vorstellen?

Christoph: Hi, ich bin Christoph, Sänger und Gitarrist bei SNARESET, eine Band aus Greven bei Münster in NRW. Uns gibt es seit 2007, wobei wir erst seit 2012 ungefähr, nach ein paar Lineup-Wechseln, wirklich aktiv sind und viel spielen. Musikalisch sind wir im Punkrock anzusiedeln, welchen wir so spielen, wie wir ihn selber mögen. Melodisch und catchy, aber nicht zu glattpoliert oder aufgesetzt. 

2.) Kürzlich habt ihr mit „People I Miss“ den ersten Song eurer neuen Platte „With A Spark“, welches Anfang April via Uncle M herauskommt, veröffentlicht. Was können wir von dem Album erwarten?

Christoph: Unser neues Album „With A Spark“ ist das Ergebnis aus unserer Entwicklung als Band. Wie in der Frage vorher beschrieben, machen wir seit nun fast 12 Jahren zusammen Musik, haben also mit dieser Band viele Lebensjahre verbracht und sind mit und in ihr gewachsen. Das Album behandelt Themen, die uns über die Jahre begleitet immer begleitet haben und durch die Band und die Szene immer klarer werden. Eins der Beispiele wäre da die aktuelle Single „People I Miss“, die wir gerade veröffentlicht haben: Der Song handelt von sozialen Beziehungen in Kombination mit dem Leben in einer Band. In einer Band zu sein heißt, viel unterwegs zu sein. Beziehungen, Freunde oder Familie bleiben dabei leider oft auf der Strecke, weil man Geburtstage, Hochzeiten oder Familientreffen verpasst. Wir haben dabei das Glück, viele Freunde zu haben, die trotzdem seit Jahren hinter uns stehen und zu uns halten. Teilweise haben die sogar Bock uns auf Touren zu begleiten und fahren unseren Van oder verkaufen Merch, echt verrückt. Dazu kommt, dass wir uns über die Jahre einen zweite Freundeskreis in diesem ganzen Musikding aufgebaut haben, der uns mindestens genau so wichtig ist wie der, den wir vor der Band hatten.Musikalisch sind wir mit unserem neuen Album ebenfalls ein gutes Stück gewachsen. Beim Songwriting haben wir darauf geachtet, die Songs auf den Punkt zu bringen und eingängig zu halten. Ohrwürmer und Singalongs sind uns mittlerweile wichtiger als technisches Geballer und höllenschnelle Gitarrenriffs.

3.) Welches sind die wichtigesten Einflüsse für euch als Band?

Christoph: Unsere grundlegenen musikalische Einflüsse kommen, wie man sich wahrscheinlich denken kann, aus den Blütezeiten des Skatepunks der 90er Jahre. Mit Lagwagon und Fatwreck sind wir aufgewachsen und feiern den Kram immer noch höllisch ab. Später kam die neue Generation mit Bands wie Polar Bear Club dazu, bei der wir uns wahrscheinlich so einiges abgeguckt haben.Der größte Einfluss für uns sind aber nach wie vor Bands, die schnell zu Freunden geworden sind und von denen man im Austausch immer wieder viel lernt. Das ist halt das coole an dieser Szene: Man kennt nach ein paar Jahren so viele unglaublich talentierte und kreative Menschen, dass es einfach auf einen abfärben muss. Ob man will oder nicht nimmt man von jeder Tour neue Ratschläge, Ideen und Dummheiten mit, die man automatisch im eigenen kreativen Tun verarbeitet.

4.) Im Zuge des Releases werdet ihr euch auch auf große Tour durch Deutschland begeben. Ein Tourstopp wird am 18.04. in Freiburg sein. Weshalb sollten sich die Leute diesen Tag fett im Kalender markieren?

Christoph: Wir freuen uns riesig, wieder in Freiburg zu spielen! Ich glaube, das letzte Mal waren wir 2016 mit The Flatliners und Such Gold bei euch. In der KTS haben wir schon einige legendäre Abende verbracht, die uns immer in guter Erinnerung geblieben sind. Freiburg hat einfach eine super nette Szene mit guten Leuten, die Bock haben. Wir haben hier viele Connections und Freundschaften geknüpft, die wir schon jahrelang pflegen und für die wir unglaublich dankbar sind.Warum die Leute sich den 18.4. im Kalender markieren sollen? Weil der Donnerstag der Freitag des kleinen Mannes/der kleinen Dame ist und in der KTS mal wieder eine feine Punkrockshow geht!

5.) Wenn ich Münster höre verbinde ich es mit jeder Menge DIY. Labels, Prints und natürlich Bands. Wie wichtig ist euch das Motto DIY?

Christoph: In Münster hast du als Band natürlich echt den Jackpot, wenn es um Punkrock und DIY-Ethik geht. Es gibt und gab so unglaublich viele gute Bands, die alle aber doch irgendwie zusammenhängen. Shoreline, Hal Johnson, Blankets, Swan Songs, Idle Class, Oatumn, Lasershark, Grim Goat, Notions…Manchmal habe ich das Gefühl, dass jeder in jeder Band irgenwas spielen oder singen kann, sodass nie eine Show abgesagt werden muss. Teilweise ist das tatsächlich so. Man hilft sich untereinander aus und springt für kranke Gitarristen, Sänger im Auslandssemester oder zu viel arbeitende Bassisten ein. Das ist natürlich auch bei uns so. Im Endeffekt sind wir ein riesen Kollektiv, haha. Außerdem bedeutet DIY für uns, selber die Kontrolle zu haben. Natürlich gibt man Dinge wie Albumdesign oder Studioaufnahmen in professionelle Hände. Aber nicht ohne selber noch immer die Finger im Spiel zu haben. Dazu kommt, dass ich wohl nie „alles“ abgeben könnte. Was SNARESET anbelangt, bin ich ein Kontrollfreak und würde am liebsten alles ganz alleine machen, haha.

Tourdates:

23.03.2019 – Dülmen – Neue Spinnerei
12.04.2019 – Münster – Gleis 22
13.04.2019 – Hannover – Nordstadtbraut
14.04.2019 – Bremen – Capri Bar
17.04.2019 – Karlsruhe – P8
18.04.2019 – Freiburg – KTS
21.04.2019 – Pößneck – Privat
26.04.2019 – Lüneburg – Asta Wohnzimmer
27.04.2019 – Lübeck – Blauer Engel
11.05.2019 – Ibbenbüren – JKZ Scheune
24.05.2019 – Hildesheim – Kulturfabrik Löseke
25.05.2019 – Weilburg – Kanapee
06.07.2019 – Metelen – Hoofrock Open Air