Wer würde nicht gerne fliegen können, also zumindest ohne Hilfe eines Flugzeugs. Einfach die Arme ausbreiten und dem ganzen Stress entfliehen. Manchmal wäre das großartig, allerdings muss ich zugeben, dass ich eine wirklich beschissene Höhenangst habe und daher froh bin, diese Entscheidung gar nicht erst treffen zu müssen. Aber schweben, das hätte was.

Warum ich diesen vermeintlichen Quatsch erzähle? Ich habe seit ein paar Tagen das neue Album von NEØV auf den Ohren und habe seitdem immer wieder das Gefühl, ein Stück vom Boden abzuheben. Denn was die finnische Band auf ihrem neuen Streich „Volant“ zum Besten gibt, ist verträumter Indie-Pop der feinsten Sorte. Auf der einen Seite extrem fragil und zart, auf der anderen Seite wirken die Songs so nachvollziehbar, selbstsicher und eingängig, dass sie sich tief ins Gedächtnis eingraben. Dabei orientiert sich die hörbar verträumte Band stark an sphärischen Klängen der 80er Jahre, ohne dabei aber angestaubt zu wirken. So langsam begreife ich, warum dieses Jahrzehnt wieder so präsent in der Musiklandschaft ist. Wer sich vom Sound ein möglichst repräsentatives Bild machen möchte, steuert bitte „Elysion“ an. Holy moly.

[Clouds Hill 2019]