Wann immer meine Ohren auf Stoner stoßen, beginnt mein Kopfkino anzulaufen: Durch endlose bunte Galaxien, die einem LSD-Trip entsprungen sein könnten, finden die ausufernden Songs einen bildlichen Ausdruck. Andere klischeehafte Metaphern verkneife ich mir an dieser Stelle.
Im Fall von Electric Elephants ist diese Bildsprache allerdings ziemlich treffend, der erste Hinweis findet sich bereits im Namen ihres Debut-Albums Auf „In The Great Dark Between The Stars“ vereint die Band aus Kopenhagen neben klassischem Stoner und Heavy Rock auch Elemente des Space Rock, dazu kommt eine ordentliche Ladung Blues, wie man ihn aus den frühen 70ern kennt. Dabei haben Electric Elephants offensichtlich stark Richtung Black Sabbath, Frank Zappa und Pink Floyd geschielt, tatsächlich erinnert mich der Sound aber eher an eine Mischung der letzten beiden Mastodon-Alben, Kyuss und The Fall of Troy. Die acht Songs des Albums formen sich zu einer Klangkulisse aus teils harten Riffs, treibenden Bässen und hypnotischen Melodien, getragen von der „genretypischen“ kraftvollen Stimme Mads Jarnouws, der übrigens auch Drummer der Band ist.
Während nicht wenige Stoner-Alben sogenannte „Grower“ sind, deren musikalische Komplexität und Schönheit sich erst nach einigen Durchläufen erschließt, ist „In The Great Dark Between The Stars“ erstaunlich eingängig. „Cosmic Communication“, von welchem ich bereits nach dem ersten Hören ein Ohrwurm hatte, ist hierfür ein passendes Beispiel, nicht zuletzt aufgrund des unfassbar geilen Gitarrenriffs.
Anders als übrige Genre-Vertreter*innen verlieren sich Electric Elephants nicht im endlosen Gegniedel, sondern interpretieren den Sound der 70er Jahre auf moderne Weise, ohne dabei jedoch Genre-Purist*innen zu verprellen. Electric Elephants wissen, wie man musikalische Traditionen würdevoll weiterleben lässt. Oder andes formuliert: Alles richtig gemacht.
[RAR/Motor Entertainment 2017]