„Sleep Is Key“. Selten hatte ein Albumtitel wohl so recht wie jener des aktuellen Longplayers des dänischen Musikers Jesper Braae Madsen alias Echo Me. Es gibt so gut wie nichts, was eine ordentliche Mütze Schlaf nicht wieder hinbiegen kann. Auch Madsen scheint da aus Erfahrung zu sprechen: Die Aufnahmen zum neuen Album begannen kurz nach der Geburt seines zweiten Kindes, entsprechend anstrengend dürfte die Zeit im Studio gewesen sein. An dieser Stelle sei nochmal auf den Umstand hingewiesen, dass Madsen Songwriting, Produktion und Aufnahme quasi alles in Eigenregie bewerkstelligt hat. Nuff said.

Dass Madsen ein absolut fähiger Künstler ist, zeigt sich letztlich (und das ist selbstverständlich das eigentlich Entscheidende) auch bei genauerer Betrachtung seines neuen Albums. „Sleep Is Key“ umfasst eine Fülle an Musikelementen, sei es nun Indie, Pop, Singer-Songwriter, Folk oder Elektronisches. Die Songs des Albums sind jedoch teils so eingängig, dass man eigentlich Pop als Schwerpunkt betonen müsste. Dabei verlieren sich Echo Me nie in Tranigkeit, sondern setzen auf das exakt richtige Maß an Gefühl und Melodie. Beispiel gefällig? „There Comes More“ ist gerade in stimmlicher Hinsicht schon fast eine kleine Reminiszenz an Rufus Wainwright und nicht zuletzt deshalb mein persönliches Highlight der Platte. Ebenfalls stark: „What They Say“, bei dem Madsen gesangliche Unterstützung von Live Foyn Friis bekommt.

Mit „Sleep Is Key” liefern Echo Me ein wirklich erstaunliches Album ab, dessen Qualität mit Blick auf den Entstehungsprozess umso bemerkenswerter ist. Wer dringend auf der Suche nach neuen Ohrwürmern im Indie-Pop-Gewand ist, wird hier mehr als fündig.

[Backseat 2018]