Melodischer Punk Rock? Eingängig? Templeton Pek! Die Band aus Birmingham will es mit „Watching The World Come Undone“ wieder wissen. Release Nummer sechs soll laut Aussage des Sängers Neal Mitchell nur Songs beinhalten, von welchen jeder Single-Qualität habe. Ein ganz schon ambitionierter Anspruch, möchte man meinen. Schließlich bewegt sich die Band musikalisch hörbar im Fahrwasser von Konsensbands wie Rise Against und Ignite, aber auch Referenzen zu We Outspoken drängen sich mir auf.

Ich kann aufatmen: Bereits nach den ersten Songs habe ich das Gefühl, dass Templeton Pek ihrem Anspruch gerecht werden könnten. Der Opener „Nowhere To Hide“ klingt so, als hätte man Pennywise aufgefordert, Rise Againsts „Chamber The Cartridge“ frei zu interpretieren. Auch in den folgenden Songs bleibt das Niveau ähnlich hoch, bis es im letzten Song „On Our Own“ seinen Höhepunkt erreicht. Auch textlich preschen Templeton Pek ordentlich nach vorne. In bester Rise Against-Manier kotzt das Trio gegen globale Schieflagen sowie den Brexit, also einen Umstand, der die Band ziemlich direkt betrifft.

Die Briten haben ein verdammt gutes Gefühl dafür, die besten Elemente besagter Genre-Größen in Songs zu gießen, denen aber nie die individuelle Note fehlt. Dennoch pendelt sich der Sound auf einem so anspruchsvollen Level ein, dass es zunächst schwer fällt, die Songs auseinander zu halten. Das ist, wie gesagt, Meckern auf ziemlich hohem Niveau, und sollte Interessierte auf keinen Fall abschrecken. Jedenfalls ist mir schleierhaft, wie Templeton Pek trotz ihres respektablen Status‘ nicht längst große Hallen füllen. Gerade mit Blick auf ihre Vorbilder Rise Against, die mit ihren letzten Releases immer poppiger wurden, ist Templeton Pek genau die Band, die Melodic Hardcore und Punk jetzt brauchen!


[Drakkar/Soulfood 2018]