Willkommen in der besinnlichen Vorweihnachtszeit. Heißer Glühwein, romantische Straßenbeleuchtung und heftig drückender Deathcore – Moment, da passt etwas ganz und gar nicht. Stimmt, als romantisch kann man die Beleuchtung vor dem Crash sicher nicht bezeichnen. Dennoch ging es dort heiß zur Sache, denn im Moshpit haben sich die Leute schön aneinander gekuschelt. Wer also keine Lust auf Advents-Schnick-Schnack und “Last Christmas” hatte, war hier gut aufgehoben.

Den krachenden Anfang machten an diesem Abend die Kalifornier von Phinehas. Direkt schon ab dem ersten Song ging es im Moshpit ordentlich ab. Mit einer ordentlichen Ladung Metalcore trieben die vier Herren von Phinehas die Crowd durch den Thekenraum des Crashs, und wenn diese zufällig mal nicht in einer Kreisbewegung war, wurde ordentlich mitgesungen. So etwas sieht man selten bei der ersten Band des Abends – Respekt.

Weiter ging es dann mit The Last Ten Seconds Of Life. Puh, langer Namen, nur noch länger waren wohl die Breakdowns der Deathcore-Truppe aus Pennsylvania. Nicht nur die Breakdowns wurden härter, auch die Crowd direkt vor der Bühne lichtete sich etwas auf und Arme und Beine flogen kreuz und quer durch die Luft. Das war gar nicht so leicht, denn die Luft war mittlerweile zum Schneiden dick.

Auch die kurze Pause an der Luft sorgte nicht für Besserung. Wie denn auch, wenn danach direkt Fit For An Autopsy auf der Bühne standen. Und wie bereits jeder erwartet hatte, ging es direkt mit Vollgas weiter. Vielleicht sogar etwas zu viel, denn schon beim zweiten Song riss eine Saite an der Gitarre. Dennoch gab es keine größere Pause, bis alles behoben war, es wurde einfach eine andere Gitarre genommen und zwischen den Songs an der eigenen herumgebastelt. Nach 2–3 Songs war das Teil wieder einsatzbereit und es wurde darauf weiter geschreddert.

Mehr als nur gut aufgewärmt ging es dann in die letzte Runde für diesen Abend. Within The Ruins ballerten ordentlich los und Gitarrist Joe Cocchi ließ ordentlich die Finger qualmen. Die Crowd ging, wie bereits den ganzen Abend, auch wieder sehr aktiv mit und so war es nicht verwunderlich, dass es im Crash mal wieder von der Decke tropfte. Leider gibt es gerade bei Within The Ruins einige Sachen, die mich störten. Zum einen das Licht: Ok, das war schon den ganzen Abend sparsam, wodurch die Sänger immer wieder im Schattenkegel der Säulen standen, aber da Within The Ruins Sänger Tim Goergen ständig auf einer Kiste stand, verschwand der fast komplett aus dem Licht. Zum anderen waren es die Samples, die ständig eingespielt wurden. Es ist ja in Ordnung, wenn solche Elektroparts gesetzt werden, aber wenn bei Songs wie “Gods Amongst Men” die ersten 35 Sekunden samt Gesang und Gitarre eingespielt werden, finde ich das dann doch sehr schade. Vor allem wenn Joe Cocchi am Ende des Songs beeindruckend schnell seine Finger über die Gitarre flitzen lässt und damit zeigt, dass es machbar gewesen wäre. Zeitweise hatte ich auch das Gefühl, dass einfach vergessen wurde die Hintergrundmusik auszuschalten.

Am Ende des Abends kann man aber über solche Dinge hinweg blicken, denn es war auf jeden Fall eine starke Show und die Leute jubelten – darauf kommt es ja an.