Bild: Catapults

 

Es muss ja nicht immer destruktiv sein – auch dann nicht, wenn man seine Band nach einer mittelalterlichen Kriegsmaschine benennt. Catapults aus Oldenburg können vielmehr von der positiven Wirkung von Musik berichten. Deswegen haben wir die Jungs zum Interview gebeten.

 

Liebe Catapults, wollt ihr euch kurz vorstellen?

Maurice: Wir sind eine vierköpfige Pop Punk/Alternative Band aus Oldenburg, bestehend aus Malte (Drums), Joost (Vocals und Rhythmus-Gitarre), Lars (Bass) und Maurice (Lead-Gitarre und Backing-Vocals). Joost, Lars und ich sind schon seit vielen Jahren befreundet und Malte kam durch Lars dazu, nachdem die beiden sich im Studium kennengelernt haben. Nachdem Joost dann auf einem Festival nach ein paar Bier zu einer Gitarre griff und anfing zu singen, war für uns klar, wer bei uns die Vocals macht. Durch den Tipp eines Freundes sind wir an einen günstigen und zentralen Proberaum in Oldenburg gekommen, und im November 2017 hatten wir dann unsere erste Probe. Und etwas mehr als ein Jahr später ist nun unsere zweite EP veröffentlicht worden.

 

Ihr habt kürzlich eure zweite EP „Greyscale“ veröffentlicht. Was erwartet uns?

Joost: Mehr vom gleichen, mit mehr „Schliff“. Wir haben letztes Jahr im Sommer schon unsere erste EP „Cold Alley“ veröffentlicht und haben den Aufnahmeprozess von den Rahmenbedingungen her nochmal genau so beibehalten wie beim letzten Mal. Das heißt, wir haben uns unseren guten Freund Paul Zimmermann als Produzent und Mischer rangeholt, uns von ’ner befreundeten Band (Johnny Karate, gerne mal reinhören) den Proberaum inkl. Studio geliehen und beim Klanggeist Studio in Hildesheim das Mastering machen lassen. Dieses Mal haben wir uns aber ein paar Tage mehr genommen und einige Dinge am Sound ausgebessert, die bei „Cold Alley“ noch nicht drin waren.

Herausgekommen sind wieder fünf Songs, einige davon ganz früh aus unserem Bandbestehen, ein paar andere sind erst im Studio so richtig fertig geworden. Alles durch die Bank weg Pop-Punk, mit ’ner ordentlichen Keule Emo, die im Hintergrund mitschwingt, eben wie auch bei „Cold Alley“. Im Gegensatz zur ersten EP fühlen sich unserer Meinung nach die fertigen Songs der zweiten EP etwas kohärenter untereinander an und haben einen ausgefeilteren Sound.

 

Welche Künstler*innen haben euch maßgeblich beeinflusst?

Joost: Wir sind alle selbst große Fans des modernen Pop-Punk, da sind es so Bands wie Boston Manor oder Moose Blood, die uns in Sachen Songwriting und Sound teilweise sehr inspiriert haben. Aber auch außerhalb der Songschreiberei gab’s die ein oder andere Inspirationsquelle. Wir waren im vergangenen Jahr alle gemeinsam auf ’nem Konzert von Tiny Moving Parts in Hamburg. Die Jungs haben auf der Bühne so eine bombastische Präsenz und verbreiten eine so freundschaftliche Atmosphäre. Wenn wir nur einen Bruchteil davon in unseren Konzerten irgendwie kanalisieren können, sind wir schon sehr happy. Abseits des Genres haben wir alle so unsere individuellen Vorbilder und Einflüsse. Wir sind da wie ein dicker Schmelztiegel, in dem alle möglichen Richtungen zusammenkommen. Sei es Hardcore-Punk wie von Swain, Classic-Rock, oder eben auch entspannte Singer-Songwriter-Angelegenheiten wie beispielsweise Gregory Alan Isakov. Da hat jeder von uns seine Eigenheiten. Ich persönlich stehe auf amerikanischen Hip-Hop, so Sachen wie Tyler the Creator, Brockhampton oder Clipping.

 

Ihr kommt aus Oldenburg. Gibt es noch andere Bands, denen man unbedingt mehr Aufmerksamkeit schenken sollte?

Maurice: Unsere Freunde von Johnny Karate, die uns nebenbei erwähnt aus purer Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit ihr Studio zur Verfügung gestellt haben, sollte man unbedingt mal auschecken. Außerdem Letterbox Salvation, wenn’s mal etwas sanfter sein darf, und Myankarma, wenn’s mal überhaupt nicht sanft sein soll.

 

Denkwürdigster Moment in eurer Bandgeschichte?

Lars: Der denkwürdigste Moment unserer Bandgeschichte – auch wenn das ein wenig nach Teenie- Film mäßigem Kitsch klingt – war als wir im Januar unsere erste lokale Headliner-Show gespielt haben und alle unsere Freunde und auch Leute, die niemand von uns persönlich kannte, so gut wie alle Texte mitgesungen haben. Das war wirklich ein krasses und berauschendes Gefühl für alle von uns.