Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Hardcore ist ein riesiger Teich. Was eigentlich eine abgedroschene Binsenweisheit ist, bricht so mancher junger Band im besagten Fahrwasser das Genick. Dabei geht es noch nicht mal darum, immer wahnsinnig innovativ zu sein. Oft reicht es schon, bereits Bekanntes wirklich gut zu interpretieren. Authentizität ist hier ein wichtiges Stichwort.

Was mich wiederum zu Stay In Conflict führt: Die Band aus dem rheinischen Wesel macht sich auf ihrer Debüt-EP „The Perfect Use of Violence“ nicht allzu viele Gedanken darüber, wie sie jetzt aus der Masse herausstechen könnte. Genau das ist es aber, was die fünf Songs (inklusive Intro) so organisch macht. Einfach drauf los und mal gucken, was am Ende der Laufzeit herauskommt. Die Jungs gehen dabei mitnichten gedankenlos zu Werke, sondern spielen einfach, was sie möchten. Soll heißen: Klassischer Hardcore mit Gangshouts, viel Metal inklusive Soli und ein bisschen Beatdown. Ja, neu ist das selbstredend nicht, Spaß macht die EP aber dennoch. Die dreckig-rumpelige Produktion unterstreicht den rohen Charakter des Bandsounds perfekt und macht Lust auf mehr. Gutes Stichwort, wann ist es eigentlich soweit?

[Dedication Records 2018]