Vor einem guten Monat flatterte eine Anfrage zu einer neuen Platte in mein Mail-Postfach. DIY. Dieses Wort fiel einige Male in der Nachricht und mein Interesse war dadurch geweckt. Auch wenn ich in Bezug auf den politischen Anspruch von Punk und Hardcore mittlerweile ziemlich geerdet wurde, ist zumindest DIY für mich keine hohle Phrase. Die junge Band, um die es geht, trägt den Nōsiyah und wurde 2016 gegründet. Nach ihrer Debüt-EP „Schemes“ schicken sich die vier Jungs aus dem Sauerland an, mit „Zenith“ ihren Status in der Hardcore-Landschaft weiter auszubauen.
Die neue EP umfasst sechs Songs, und verdammt, das sind einfach zu wenige! Schon im Opener „Zenith“ klingen Nōsiyah so unverschämt nach Being As An Ocean, dass ich laut „Plagiat!“ schreien möchte, aber dafür ist es einfach zu gut. Auch Defeater und Capsize haben einen hörbaren Einfluss auf den Sound der jungen Band gehabt. Und wie wundervoll das alles produziert ist! Hier haben die Depict Studios und Daniel Matuschke ganze Arbeit geleistet. Das bewundernswerte Sahnehäubchen: Die Aufnahmen, das Artwork der Platte und das Musikvideo zur Single „Youth“ haben Nōsiyah in Eigenregie gemacht. Sie haben mir DIY versprochen, und dieses Versprechen haben sie gehalten.
Mit „Zenith“ werden Fans des melodischen Hardcores voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Dass das Ding zudem technisch in jeglicher Hinsicht gut klingt, vervielfacht die Freude geradezu. Aus Nōsiyah, und darauf hoffe ich inständig, dürfte noch etwas Großes werden. Also dranbleiben, Jungs!
[DIY 2018]