Darf ich vorstellen? Nojazz, meine erste richtige Begegnung mit Funk-Jazz. Während mir solche Musik bisher eher auf Partys entgegenschlug, spülte mir Broken Silence eine solche Platte ins Postfach. Der Pressetext geizte nicht mit Superlativen: Die französische Band Nojazz mauserte sich nach ihrer Gründung im Jahr 2002 innerhalb weniger Jahre national wie international zum absoluten Star der Funk-Jazz-Szene. Ihr neues Album „Soul Stimulation“ soll darüber Zeugnis ablegen: Weltstars wie Stevie Wonder, Bishop Lamont und Maurice White haben für das Album ihre musikalische Expertise beigesteuert. Genre-Kenner*innen dürften nun höchste Erwartungen an den Longplayer haben, ich als absoluter Genre-Laie bin erst mal nur gespannt.

CD in den Player und los geht’s. Es dauert nur wenige Sekunden und ich wippe so stark mit meinem Körper, dass ich mir schon fast blöd vorkomme. Die fünf Franzosen zimmern zusammen mit ihren Gastmusiker*innen einen Sound, der es beinahe unmöglich macht, die Füße still zu halten. Es groovt an allen Ecken und Enden, alles wirkt in sich stimmig. Dafür sind nicht zuletzt die zahlreichen Hip Hop-Anleihen auf „Soul Stimulation“ verantwortlich. In den ruhigeren und langsameren Momenten, gerade in der zweiten Albumhälfte, erinnert mich die Mixtur aus Funk, Jazz und Hip Hop ein wenig an Gurus legendäre „Jazzmatazz“-Alben. Nostalgia right in the feels.

Mein bescheidenes Urteil als Fachfremder: Auschecken! „Soul Stimulation“ geht sofort ins Blut und triggert so ziemlich alle Tanzrezeptoren in deinem Körper. Und das gute: Der Über-Ohrwurm „Swingin‘ In Da Rain“ ist gleich mit zwei Remixes auf dem Album vertreten. Wäre ich DJ eines größeren Clubs, meine Playlist stünde mit „Soul Stimulation“ schon weitestgehend.

[Pulp Music 2018]