Weder Zeronic noch ihr Sänger Mik Tanczos waren mir bis jetzt ein Begriff. Eigentlich nicht verwunderlich, so wenig Indie ich im Alltag auf dem Schirm habe, aber ein Blick in den Backseat-Pressetext macht mich doch etwas nachdenklich: Nach vier Alben zwischen 2001 und 2012 kann die Band aus Österreich auf zahlreiche Nominierungen, Festival-Auftritte und sogar einen überaus erfolgreichen Support der Kult-Band New Order zurückblicken kann. Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deswegen, entschloss sich der Sänger der Band unter seinem Namen für ein völlig neues musikalisches Projekt: MIK. Entsprechend ist auch der Albumtitel „New Room“ zu verstehen.

Wenngleich Mik Tanczos betont, das Album sei für ihn persönlich ein neuer Abschnitt, dürften gerade Fans seiner alten Band aufatmen: Allzu viel geändert hat sich musikalisch tatsächlich nicht. Zumindest würde ich das nach sagen, nachdem ich mich ein paar Tage mit der Diskographie Zeronics beschäftigt hatte. Gut, vielleicht ein bisschen eingängiger sind die Songs auf „New Room“ vielleicht schon, zumal sie an einigen Stellen deutlich an Pop-Appeal einbüßen. Klingt zunächst widersprüchlich, zeigt aber vielmehr MIKs Songwriting-Qualitäten. Ein wenig erinnert mich die Art, wie Mik Tanczos seine Songs schreibt, an Brian Fallon, obwohl mir klar ist, dass diese musikalisch nicht allzu nah beieinander liegen. Dürfte aber mit ein Grund sein, warum mir „New Room“ mit jedem Durchlauf besser gefällt. Wer sich „A Sign of Peace“ zu Gemüte führt, weiß auf Anhieb, was ich meine.

[commitment 2018]