MGMT. Mit diesen vier Buchstaben konnte ich zunächst gar nichts anfangen. Hinsichtlich Pop-Musik einigermaßen ignorant durch’s Leben gehend, ist das bei mir auch nicht besonders verwunderlich. Eine kurze Recherche im Internet zeigte mir dann, dass es sich bei MGMT um ein absolut nicht unbekanntes Duo handelt, das sich auf einer US-amerikanischen Privatuniversität kennenlernte und begann, Musik zu machen. Nachdem sie zunächst unter dem Namen Management aktiv waren, wurden sie Mitte der 2000er Jahre unter ihrem heutigen Namen von Produzenten-Legende Rick Rubin entdeckt. Der Rest ist, würde man es etwas abgegriffen ausdrücken, Geschichte.

Nun veröffentlicht das Duo am 9. Februar ihr mittlerweile viertes Studioalbum (sieht man von ihrer ersten Veröffentlichung unter dem Namen Management ab) mit dem Titel „Little Dark Age“. Bei meiner Recherche zur Band liefert diese in einem Interview mit dem Rolling Stone Magazin vom 25. Januar 2018 gleich eine einleuchtende Begründung: Die Wahl Donald Trumps, eines fürchterlichen Sexisten und Rassisten, zum Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika war beziehungsweise ist auch über die Grenzen der USA hinaus eine Zäsur. Aus diesem Umstand die Kraft zu ziehen, ein Album zu schreiben, ist in meinen Augen absolut begrüßenswert.

So viel zur Attitüde der Band, aber was ist mit der Musik? Nun ja, mit dieser habe ich mir tatsächlich einigermaßen schwer getan, waren meine bisherigen Begegnungen mit Indietronic und Synth Pop durch sehr rudimentär und nicht von langer Dauer. Der Sound von MGMT ließe sich getrost als gediegen bezeichnen. Wer also mit den vorhin angedeuteten politischen Inspirationen etwas entfernt „Punkiges“ erwartet hat, wird enttäuscht werden. Vielmehr klingen MGMT für mich so, als würde man Massive Attacks „Heligoland“ und die Gorillaz mit viel 80er-Synth („Me and Michael“) vermischen. Gutes Beispiel für den musikalischen Querschnitt der Band ist die gleichnamige Single-Auskopplung zum Album.

„Little Dark Age“ lässt mich etwas ratlos zurück. Einerseits erkenne ich durchaus die Vielschichtigkeit seines Sounds, allerdings ist mir das Album insgesamt zu lahm. Daran kann auch der Bezug zu den britischen Trip Hop-Pionieren Massive Attack nichts ändern, die ich musikalisch großartig, wenngleich politisch fragwürdig finde. Kurzum: Wer mit Pop und 80er-Spielereien etwas anfangen kann, sollte bei MGMT mal ein Ohr riskieren.

[Columbia Records 2018]