Es gibt Tage, da kann man weder Rumpel-Punk noch verkopften Kram wie Turbostaat oder Love A hören. Okay, das wird vielen Menschen jeden Tag so gehen, aber Fans der Genres werden wissen, was ich meine. Zumindest scheinen sich Matches aus Trier scheinen sich das gedacht zu haben. Fun Fact: Gleich zwei Mitglieder der Band sind bei Love A aktiv. Anders als diese bewegen sich Matches, wie bereits angedeutet, musikalisch eher im Mittelfeld der eingangs genannten Genres. Auf ihrem neuen Album „X“ klingt der Vierer nach einer ausgereiften Mischung aus Indie, Fuzz- und Post-Punk mit einer teils ordentlichen Prise Garage und Grunge. Das funktioniert in den 30 Minuten Spielzeit die meiste Zeit wirklich gut, an manchen Ecken verliert man ein wenig die Orientierung und fragt sich, ob dieser Song nicht eben schon mal lief. Nach ein paar Durchläufen fällt das Auseinanderhalten der Songs schon deutlich leichter, was den Langzeitspaß zweifellos anhebt. Anspieltipp: „Dnage“.

Matches fordern ihren Hörenden ein wenig Geduld und musikalisches Feingefühl ab, belohnen diesen Vorschuss aber großzügig. Live dürften die Jungs noch eine ganze Schipper stärker rüberkommen. Seht den Albumtitel also durchaus als bildliche Aufforderung, euch den entsprechenden Live-Beweis im Kalender vorzumerken.

[Kidnap Music/Rookie Records 2018]