„Schlonzomanian Hardcore 2000 – Wenn ich dich seh, muss ich kotzen!“. Der heiße Anwärter für den What-the-fuck-Albumtitel des Jahres wäre hiermit endlich gefunden. Aber auch sonst sind Gordon Shumway aus Kiel entsprechend bekloppt unterwegs und orientieren sich dabei offensichtlich an ihrem namensgebenden außerirdischen Vorbild aus der Serie „Alf“. Bereits der Blick auf die teils vulgären Songtitel offenbart, wohin die Reise geht. Muss man zu „Polizei Nackidei“, „Fickificki“ oder (jetzt wird’s besonders eklig) „BWL“ wirklich noch dazusagen, dass das typische Rotz-Punk-Brecher sind? In eine ähnliche Kerbe schlagen Gordon Shumway, wenn sie sich beispielsweise über deutsche Waffenexporte („Waffenschieberbande“) oder den rassistischen US-Präsidenten („Donald T.“) auskotzen. Allesamt solide Punk-Songs, die rotzig, aber nicht allzu rumpelig daherkommen. Eigentlich mal eine ganz nette Abwechslung also. Der einzige Ausreißer ist in diesem Fall „Hippe Dudes“. Songs und Witze über vegane Hipster und Club Mate sind 2018 dann doch schon echt abgeschmackt.

Im Grunde ist „Schlonzomanian Hardcore 2000 – Wenn ich dich seh, muss ich kotzen!“ eine fast lupenreine Punk-Platte, die zudem wirklich Spaß macht. Trotzdem hebt sie sich ein wenig vom Rest der Rumpelpunk-Releases ab, allein deswegen, weil das Album dafür irgendwie schon fast zu gut produziert ist. Ob man das jetzt gut oder unauthentisch finden soll, bleibt dem Individuum überlassen. Punk kann und darf so ziemlich alles, und das haben Gordon Shumway definitiv bewiesen. An Tagen, an denen Kotzreiz zu intellektuell und Turbostaat zu stumpf sind, bieten die Kieler genau das richtige Mittelmaß.

[DIY 2018]