Vor einigen Jahren war es nahezu unmöglich, am omnipräsenten Trend der Singer-Songwriter-Folk-Punks vorbeizukommen. Auch mich hatten damals Künstler*innen wie Frank Turner, Dave Hause, The Gaslight Anthem und insbesondere deren Sänger Brian Fallon nicht unschwer begeistert, wenngleich ich sagen muss, dass diese Begeisterung nicht wahnsinnig lange gehalten hat. Das Vergnügen war relativ kurz, aber doch intensiv. Entsprechend dachte ich nicht, dass mich nach Brian Fallons „Painkillers“ ein ähnlich gelagertes Album nochmal kicken würde.
Denkste! Kaum hatte mir Homebound Records Aree And The Pure Heart beziehungsweise deren neues Album „Never Gonna Die“angepriesen, stellte sich ein wohlig-nostalgisches Gefühl ein. Nun ist es freilich nicht damit getan, die Band aus Atlanta, Georgia, als bloße The Gaslight Anthem-Kopie abzutun. Zum einen klingt Sänger Aree deutlich weniger kratzig als Brian Fallon, zum anderen schafft es die Band trotz eindeutiger Referenzen wirklich eigenständig zu klingen. Frühe Against Me! klingen da auf jeden Fall durch, auch die Bezeichnung Heartland Rock ist nicht abwegig. Was Aree And The Pure Heart aber wirklich auszeichnet, ist der schon fast unverschämte Grad an Eingängigkeit. Für dieses Merkmal stehen stellvertretend „Gasoline Heart“, was bereits vorab als Single erschienen ist, noch großartiger aber ist „Black Cats“. Klarer Favorit!
Mit Aree And The Pure Heart hat Homebound Records zweifelsohne einen dicken Fang gelandet. „Never Gonna Die“ wird nicht nur die Fallon-Turner-Hause-Fraktion mehr als zufrieden stellen, sondern hat zudem das Potenzial, eine regelrechte Einstiegsdroge in das Genre zu werden. Wer diese Spielart also nicht aus tiefstem Herzen verabscheut, könnte mit der Platte der US-Amerikaner nicht besser liegen.