In den letzten Jahren, und dieser Umstand ist an sich sehr begrüßenswert, ploppte eine Vielzahl explizit linker Rap-Acts in der Musiklandschaft auf. Dieses Phänomen blieb zudem nicht auf den Untergrund beschränkt, Zugezogen Maskulin und die Antilopen Gang können im wahrsten Sinne des Wortes ein Lied davon singen. Wie in vielen Genres geht mit steigender Quantität meist leider auch die sinkende Qualität insgesamt einher. Immer mehr Künstler*innen reproduzieren die immergleichen Phrasen und technisch tut sich da auch nicht mehr viel.
Absoluth, die ich erst seit kurzem auf dem Schirm habe, bilden da eine kleine erfreuliche Ausnahme. Der Kern der Nürnberger Rap-Combo besteht aus imPur und Avoc, jedoch haben beide bereits in zahlreichen Tracks mit befreundeten Künstler*innen zusammengearbeitet. Zweiterer hat sich nach drei EPs und einer Solo Track-Sammlung dazu entschlossen, mit „Hassis, Flows & Schlappen“ ein neues Release rauszuballern. Die Tracks klingen stark nach Waving The Guns, haben aber einen deutlich oldschooligeren Touch. Bestes Beispiel: „Denkmale des Hasses“, bei dem auch Spezial-K einige Zeilen beisteuert. Weitere Features gibt es von Crackston („Logenplätze“) und J-Dog, Mitglied der großartigen Stuttgarter Harcore-Band Empowerment („Deserteure“).
„Hassis, Flows & Schlappen“ hält, was es namentlich verspricht: Antifa, Oldschool Hip Hop und eine gute Portion Gepöbel. Zu haben ist das Ding (wie auch die anderen Absoluth-Releases) auf Name-your-price-Basis auf Bandcamp oder als limitierte Tape-Ausgabe.
[DIY 2018]