Wer kennt es nicht: Man geht auf ein Konzert, gönnt sich ein Dutzend Biere und schon sind Geldbeutel und Konto wieder leer. Tja, nicht so im JuZe Denzlingen, denn dort gab es ein Sparmenü der Extraklasse: Auf dem Plan standen nicht nur fünf lokale Bands für einen lachhaft günstigen Eintritt von drei Euro, sondern auch die kleine Knolle aus Hamburg für nur einen Euro. Die super Stimmung im JuZe gab es kostenlos als Topping dazu.

Als Aperitif gab es von Durchzug erst einmal eine Ladung Ska auf die Ohren. Das Sechsergespann aus Freiamt schaffte es auch direkt, die erste Gute-Laune-Welle loszutreten. Dabei spielten sie anfangs einige Coversongs wie z. B. eine sehr coole Ska-Version von Stressed Out (Twenty One Pilots), welche direkt zum Tanzen einlud. In der zweiten Hälfte ihres Auftrittes gab es dann noch weitere tanzbare Tracks aus der eigenen Feder.

Nachdem die Meute vor der Bühne jetzt ordentlich angefixt war, gab es auch schon den ersten Punkrock-Gang des Abends. Ich habe The Gums bisher nur einmal in der KTS gesehen, war aber schon damals mehr als positiv überrascht. Mit ihrem Sound, den man sehr gut mit den Ramones vergleichen kann, sorgten die drei Jungs ebenfalls für kräftig Bewegung vor der Bühne. Viel muss man da nicht mehr sagen: Coole Leute, geile Musik und die Party geht ab!

Weiter im Programm ging es mit der nächsten Band, bei denen der Gums-Trommler Benni, nun die Gitarre umschnallte. First Spring waren nun schon die zweite Band, welche mir an diesem Abend gänzlich unbekannt war und nach dieser Show sollte ich mich fragen, wieso dieses Quartett bisher an mir vorbei ging. Die Jungs sprangen wie wild über die Bühne, ballerten einen Song nach dem anderen raus und Basser Sascha schaffte es, eine seiner Saiten zu schrotten. Nach einem kurzen Basstausch ging es aber sofort wieder weiter mit der Punkrock-Party. Mein absoluter Favorit an dem Abend!

Nach diesem sehr starken Auftritt ging es mal wieder den Bierflaschen an den Hals. Okay, das war zwar schon Dauerprogramm, aber wenn Drinking Squad auf der Bühne stehen, geht immer noch eins mehr. Wie gewohnt gab es kräftigen Oi! und Punk auf die Ohren sowie ordentlich Pogo im Gemenge. Leider konnten die Jungs aus Lahr nicht an die Stimmung von vorher anknüpfen. Das lag sicher nicht an der Leistung der Band, sondern wohl eher daran, dass es schon langsam Zeit für den letzten Zug nach Freiburg war.

So spielte Wagner Brutal dann auch vor einem deutlich kleineren Publikum, was die Jungs aber nicht davon abhielt, 100% zu geben. Auch bei den Freiburgern gab es wieder ordentlichen Punkrock, was die verbliebenen Gäste zum Anlass nahmen, noch ein letztes Mal aufzudrehen. Die Band sorgte nicht nur für musikalischen Treibstoff, sondern mit einer kleinen Flasche Whisky auch für den nötigen Leberzunder. Kurz vor 2 Uhr war dann doch mal Feierabend und eine Zugabe war nicht mehr drin, da sich Drummer Yannick die Finger blutig getrommelt hatte – wenn das nicht Mal voller Einsatz ist!

Was soll man sagen, das JuZe weiß, wie man feiert. Auch vom Sound her klang alles deutlich besser als das, was man die letzten Konzerte gehört hat. Das lag sicher nicht nur am Bier, sondern hauptsächlich an den neuen Boxen. Es war nur Schade, dass das Konzert zu lange ging und die Leute noch vor der letzten Band auf den letzten Zug hetzen mussten.