Wahrscheinlich denkt jeder Hardcore-Fan gerne an letzten Sommer zurück, als Desaster Booking gefühlt jede Woche eine andere große Hardcore-Kapelle ins Crash lockte. Im Winter ist es dann etwas ruhiger um Desaster Booking geworden, was aber nicht heißt, dass hinter den Kulissen nicht fleißig nach neuen Acts gesucht wurde. Mit der Deathcore-Kombo namens Thy Art Is Murder wurde nun mal wieder eine der angesagtesten Bands der Szene nach Freiburg geholt.
Bevor im Crash ordentlich geknüppelt wurde, gab es von Casey erst mal eine Runde „Entspannungsmusik“. Auch wenn der eine oder andere Song den Puls mal etwas in Höhe trieb, dominierten die sphärischen Parts. Dazu gab es eine Art Band-Choreo, zumindest würde ich das so betiteln: Die Band kehrte dem Publikum oft den Rücken zu und sorgten so auf der Bühne vermutlich für eine intimere Stimmung.
Gut, das danach auch schon Miss May I auf der Bühne standen. Die US-Metalcore-Boys um Frontmann Levi, welcher optisch auch gut in eine Hairmetal-Band passen würde, knallten direkt los und die Crowd war wieder hellwach. Das Quintett lieferte eine Portion soliden Metalcore ab und sorgten damit auch für viel Bewegung in den ersten Reihen. Musikalisch wurde das Rad zwar nicht neu erfunden, wer aber ein Fan von As I Lay Dying oder Killswitch Engage ist, kam hier voll auf seine Kosten.
Als „letzte Vorband“ standen dann Being As An Ocean auf der Bühne. Also irgendwann zumindest, denn der Soundcheck zog sich ziemlich lange, da es mehr als nur ein technisches Problem gab. Als es dann endlich losging, wurden auch direkt die Smartphones gezückt.. es gibt ja auch sonst kein Bildmaterial vom Konzert
Zwar machen Being As An Ocean auch vergleichsweise ruhigere Musik, im Vergleich zu Casey spicken die Kalifornier diese aber mit wiederkehrenden energischen Parts. Genau diese Momente nutzte Sänger Joel immer wieder, und begab sich samt Mikro ins Publikum, oder kletterte an den Säulen der Bühne entlang.
Durch diese Mischung war das die bisher abwechslungsreichste Band. Für mich das Highlight des Abends, obwohl der Headliner ja erst noch kommen sollte.
Das Licht wurde fast komplett ausgeschaltet, es gab nur noch ein paar wenige Lichtquellen auf der Bühne und dazu Unmengen an Nebel. Thy Art Is Murder kamen auf die Bühne und knüppelten direkt los. Der Bass drückte, die Double Base trümmerte und die Ellenbogen flogen. Die Australier, welche seit Anfang des Jahres wieder mit ihrem Frontmann CJ gemeinsame Sache machen, ballerten einen Song nach dem anderen Raus und unterbrachen nur kurz für einige sehr sonderbare Anekdoten.
So gab es bis zum Ende konstant gewaltig auf die Ohren, jedoch, zur Verwunderung der Fans, keine Zugabe. Sehr schade für die angereisten Besucher, aber dennoch mal wieder eine sehr gelungene Show aus dem Hause Desaster Booking.