Zum dritten Mal hieß das Baden in Blut Metal Open Air seine Besucher im Dreiländergarten bei Weil am Rhein willkommen. Bei der insgesamt 13. Ausgabe des süddeutschen Nackenmassakers ließen sich die Organisatoren mal wieder nicht Lumpen und holten Metalgrößen wie Tankard, Die Apokalyptischen Reiter oder Iced Earth an den Rhein.

Doch bis zu deren Auftritt war es noch ein langer Tag, denn bereits um kurz nach 11 Uhr vormittags fing das ganze Spektakel an. Während an den Bierständen bereits die ersten Becher gezapft wurden, stand auf der Bühne noch der Soundcheck der ersten Band an, sodass man noch etwas Zeit hatte, sich das restliche Gelände anzuschauen.

Auch wenn das BiB weiterhin ein kleines Open Air Event ist, muss man auf nichts verzichten. An den Merchständen gab es alles, was das Metalherz höher schlagen lässt. Platten, Klamotten oder auch die immer gut besuchten Autogrammstunden mit allen (!) Bands des Tages.

Gegen halb zwölf kam dann etwas mehr Bewegung in die Sache, als mit Kyler die erste Band auf der Bühne stand. Das Vierergespann zimmerte direkt eine Ladung groovigen Metal in die noch kleine Menge vor der Bühne. Man merkte, dass es noch früh am Tag war und die Leute erst mal ankommen mussten. Dennoch gab es auch direkt bei der ersten Band einige kreisende Nacken.

Nach einer halben Stunde war der erste Zauber auch schon wieder vorbei und Zeit für das nächste Kaltgetränk. Egal ob Bier, Met, Limo oder Kaffee, es gab alles, was das Herz begehrte. Wem das noch nicht genug war, könnte zu späterer Stunde auch noch an die Cocktailbar.

Auf der Bühne ging es mit den Pillorian aus Portland weiter. Die US amerikanische Black Metal Kombo knüppelte mit vollem Tempo, konnten aber auch nur einige wenige Metalheads zum Rotieren bringen. Das gelang der anschließenden Band Deserted Fear schon deutlich besser.  Die Thüringer brachte ordentlich wumms mit nach Süddeutschland und sorgten so für den ersten amtlichen Abriss des Tages. Egal ob Circlepit oder Headbangen, es kreiste was kreisen musste! Die Death Metal Truppe legte schon früh am Tag eine hohe Latte für alle noch folgenden Bands, welche noch kommen sollten.

Die darauffolgenden Bands Helheim, Skeletonwitch und Asphyx konnten dementsprechend auch nicht wirklich überzeugen. Zu wenig  Abwechslung beim Sound und keine wirkliche Bühnenshow. Vielleicht bin ich inzwischen auch zu weit vom Metal weg, aber meiner Meinung nach gehört mehr als stumpfes Geballer und Geknüppel zu einem guten Konzert.

Und so trieb es mich zurück in den Biergarten und an die Essensstände. Die Auswahl war der Eventgröße entsprechend nicht riesig, trotzdem musste niemand hungern. Vegane Pasta, süße und herzhafte Crêpes  oder etwas vom Grillstand.

Gut gestärkt ging es dann zu Tankard, welche wohl ein Garant für gute Stimmung sind, ich jedoch noch nie gesehen habe. Die Erwartungen waren somit hoch, wurden aber auch nicht enttäuscht. Was den vorherigen Bands an Bewegung und Bühnenpräsenz fehlte, holten Tankard nach. Das wurde von der Menge mit guter Stimmung und einer ordentlichen Metalparty belohnt.

Auch die nachfolgenden Apokalyptischen Reiter knüpften an und lieferten eine wahnsinnig gute Show. Egal ob große schwarze Luftballons, Gummiboot-Stagedive oder einfach nur knüppelharte Musik – Die Apokalyptischen Reiter wurde gefeiert, als wären sie der eigentliche Headliner des Abends.

Dieser Stand mit Iced Earth aber noch auf der Liste und ließ auch etwas auf sich warten. Mit knapp zehn Minuten Verzögerung ballerten die US Metalbarden so los, als wollten sie die Zeit wieder aufholen. Die Haare kreisten in der Menge, die Leute schwammen auf den Händen zur Bühne und die Pommesgabeln zeigten zur Bühne. Eineinhalb Stunden wurde auf die Drums gedroschen und den Gitarren gefrickelt bis gegen kurz vor Mitternacht Feierabend war.

 

Das Baden in Blut hat auch dieses Jahr ein weiteres Mal überzeugt. Klar, es gab zwischendrin auch mal paar Durchhänger, welche es aber bei jedem größeren Open Air Event gibt, aber in der Gesamtheit ist und bleibt das Baden in Blut ein äußerst schniekes Event mit jeder Menge Herzblut der Organisatoren.