Nach etlichen Punkrock- und Hardcore-Shows in der KTS stand dieses Mal Black-Metal auf dem Plan. Ganz ehrlich: Ich bin nicht der größte Black-Metal-Fan und hatte auch keinen blassen Schimmer, was mich erwarten sollte. Ich fand einfach nur den Namen Ancst und das Artwork ziemlich nice. Also ab in die KTS!
An der KTS angekommen, war noch genug Zeit, um das Kleingeld an der Bar gegen ein Kaltgetränk einzutauschen und sich das doch recht üppige Merch anzuschauen. Neben sehr geilen Artworks, durfte natürlich auch die Black-Metal typische Schrift nicht fehlen. Kein Zweifel, hier gibt es dicke auf die Ohren.
Los ging es mit Paramnesia aus Straßburg, welche eine ordentliche Menge an Fans im Schlepptau hatten. Aber weder auf der Bühne noch in der Crowd gab es den doch so typischen Corpsepaint. Die vier Franzosen ballerten vom Feinsten, aber der Sound ging deutlich mehr in die Richtung von Progressive Metal oder auch Sludge. Der Sound erinnert etwas an Kylesa oder auch Baroness, nur um einiges düsterer. Das Ganze klang auf jeden Fall sehr atmosphärisch, war aber auch mit einigen energischen Parts gespickt. Da jeder Song gefühlt eine viertel Stunde ging, war auch schon nach dem vierten Track Feierabend für Paramnesia.
Das Konzert hatte für einen Mittwoch doch recht spät angefangen, deswegen sind viele der französischen Konzertbesucher direkt wieder abgedüst. Dennoch war genug los in der KTS und auch Ancst stand schon in den Startlöchern. Zwei Sänger, zwei Gitarristen, ein Bassist und ein Drum-PC – äh, Moment, was?! Da der Drummer der Truppe fehlte, kamen die Drums aus der Büchse und sorgte damit auch für etwas mehr Platz auf der kleinen Bühne. Die Berliner Truppe, welche als Nebenprojekt zu den Afterlife Kids und Henry Fonda (die übrigens am 17.03. in der KTS spielen) startete, ballerte von der ersten Sekunde los. Etwas perplex stand ich da, denn auch Ancst spielten keinen Black-Metal, sondern eher eine sehr gewaltige Ladung Punk/Hardcore. Zwischendurch gab es sogar den ein oder anderen Two-Step. Im ständigen Wechsel schrien sich die beiden Sänger die Seele aus dem Leib und im Hintergrund knüppelte der Rest der Truppe in die Saiten. Die eingespielte Snaredrum hätte meiner Meinung nach etwas knackiger kommen können, aber gepasst hat es dennoch. In der Zeit, in der Paramnesia einen Song spielte, haben Ancst vier Songs rausgehauen und zerlegten den Schuppen ordentlich. Leider fand der Abriss größtenteils nur auf der Bühne statt, davor war nicht ganz so viel Bewegung. Am Ende war das ein sehr starkes Konzert und ich muss sagen, wenn sich jede Black-Metal-Show der SLCS-Bande so arg nach Punk/Hardcore anhört, werde ich wohl doch noch zum Black-Metal-Fan.