Erste Platte, erste eigene Tour und naja, fast das erste Mal richtig in Freiburg. Wer könnte also besser für das erste TrveLove Interview geeignet sein, als die Durchstarter von Neufundland. Wir haben Fabian Langer und Fabian Mohn vor ihrer Show im White Rabbit getroffen und etwas über ihr neues Album „Wir werden niemals fertig sein“, die aktuelle Tour und was sonst so bei Neufundland geht geplaudert.
Ihr seid gerade auf Tour mit eurem neuen Album, welches seit dem 17.11. draußen ist. An dem Album habt ihr mehr als 2 Jahre dran herumgeschraubt, wie war diese doch sehr lange Zeit für euch?
Fabian L.: Ein Auf und Ab! Ich glaub, man hat eine fixe Idee, was es sein könnte und dann dauert es doch relativ lang, bis man vom Schreiben her am Ziel ist. Wir haben schon eher so 30 Songs geschrieben, als jetzt die, die auf der Platte sind und eigentlich war dann erst an dem Punkt, wo wir im Studio waren, Erleichterung angesagt. Von daher sind die zwei Jahre schon viel Arbeit gewesen.
Fabian M.: Ja, ich glaube da hat dann jede Band auch eine eigenen Herangehensweisen. Wir haben es so gemacht, dass wir konstant geschrieben haben. Mindesten zweimal, tendenziell eher dreimal die Woche richtig lang im Proberaum treffen und immer weiter schreiben, bis keiner mehr kann. Es war schon auch echt Arbeit.
Fabian L.: Eine schöne Zeit, weil man viel kreativ macht, aber ist dann auch zehrender, als man erst denkt.
Fabian M.: Man muss natürlich auch irgendwie superlange selber für sich sortieren, was man überhaupt für das erste Album will.
Fabian L.: Gerade beim Debütalbum.
Fabian M.: Genau, das erste Album ist dann auch mega wichtig und es dauert einfach.. also bei uns zumindest.
Wie habt ihr euch gefühlt, als das Album draußen war und es endlich hieß „Jetzt ist Release“?
Fabian L.: Erleichtert auf jeden Fall. Die größere Erleichterung als Künstler ist aber vielleicht in dem Moment, wo man das Studio verlässt und weiß jetzt habe ich meinen Dienst getan. Das Release ist dann natürlich schön, weil man es das erste Mal Leuten zeigen kann, aber die eigentlich richtig große Erleichterung war bei mir so „Ey, es sind jetzt alle Spuren im Rechner und jetzt haben wir die Platte auf unserer Seite endlich durch“. Daher war das Release eigentlich nur noch so “Ah Gott, endlich ist es raus”.
Fabian M.: Bei uns war ja auch das Besondere, dass wirklich der Releasetag, mehr oder weniger, mit dem Tourstart zusammengefallen ist. Da konnten wir uns dann drauf freuen, dass es bei uns jetzt einerseits auf den Release der Platte zu ging und wir andererseits unsere erste eigene Tour spielen konnten. Das war wirklich so „Geil, jetzt geht es richtig los, jetzt ist vor Jahresende noch mal eine richtige Neufundland-Zeit für uns alle“.
Tourstart war am 16.11., also einen Tag vor dem Release. Wo war das noch mal, denn die Release-Show in Köln war ja erst paar Tage später.
Fabian M.: Göttingen?
Fabian L.: Göttingen war der Tourstart, ja genau.
Die Fans dort kamen also schon mal in den Vorgeschmack der neuen Platte.
Fabian L.: Ja, genau.
Fabian M.: Sie konnten die Platte quasi auch schon vor zwölf Uhr kaufen.
Fabian L.: Eine Stunde vor Release – ob das überhaupt legal ist? (lacht)
Jetzt seid ihr zur Tourhalbzeit in Freiburg und weitere 9 Termine habt ihr noch vor euch. Ihr habt zwar auch ein Tourtagebuch gemacht, aber wie war es denn bisher, denn die paar Minuten Tagebuch reichen sicher nicht aus, um alles zu beschreiben.
Fabian L.: Es ist einfach sehr schön Konzerte zu spielen, an denen die Leute wegen der Band selbst kommen. Wir haben halt unglaublich viel Festivals und Support gespielt und es sind auch immer schöne Konzerte, aber du musst immer viel Arbeiten, um die Leute auf deine Seite zu holen. Man merkt jetzt schon auf der Tour, dass die Leute die kommen wirklich schon die Platte gehört haben und es ist einfach ein ganz anderes Konzerterlebnis. Daher ist bis jetzt einfach alles geil.
Fabian M.: Ich spiele lieber vor weniger Leuten, die deine Platte kennen und bock auf dich haben, als vor 400 Leuten als Supportact nur eine halbe Stunde zu spielen und die Leute eigentlich wegen einer anderen Band da sind.
Fabian L.: Wir haben ja teilweise auch große Bands supportet und so cool das alles auch ist, eine eigene Tour zu spielen, wo man auch selber mal so 80 Minuten spielen kann und soll, macht einfach viel mehr Spaß.
Fabian M.: Du kannst dir den Abend viel präziser gestalten, auch vom Spannungsbogen und der Musik her.
Fabian, deiner Stimme ging es laut dem Tourtagebuch ja nicht so gut. Ist es inzwischen wieder besser?
Fabian L.: Ja, man sitzt halt den ganzen Tag im Bus. Einer wird krank, dann wird der Nächste krank und dann sind alle krank. Es ist dann halt so ein Viren-Bus, der durch die Gegend fährt und man kann da nicht so richtig ausweichen. Aber es war alles ok, weil wir konnten die Show in Erfurt auch krank spielen. Das ging dann auch irgendwie. Jetzt geht es schon wieder und es gehört auch bisschen zu einer Tour dazu, einmal krank zu sein.
Fabian M.: Gerade wenn du durch den nass-kalten deutschen Winter tourst. Da braucht man sich ja nicht wundern.
Fabian L.: Ja! Und es ist ja auch nicht so, als würde man mega gesund leben, sondern trinkt doch ein Bier zu viel nach der Show.
„Wir haben auf jeden Fall vor nicht wieder zwei Jahre bis zum nächsten Album verstreichen zu lassen“
Nach dem nass-kalten Winter kommt dann schon 2018. Ihr habt für das erste Quartal schon einige Termine draußen, aber was steht sonst noch im nächsten Jahr an.
Fabian M.: Wir haben echt schon einige Festivals bestätigt, die aber jetzt noch nicht offiziell sind, weswegen wir jetzt nichts dazu sagen können. Wir haben aber schon wieder vor einen richtigen Festivalsommer wie dieses Jahr zu spielen und das geht ja dann schon nahtlos in die Tourdates davor über. Das erste Festival ist schon im Mai und Ende März sind noch Clubshows von uns. Das heißt, wir haben da gar nicht so viel Zeit dazwischen liegen.
Fabian L.: Es geht eigentlich genau so weiter – wir werden viel spielen.
Fabian M.: Und wir schreiben tatsächlich auch schon neue Songs. Wir haben auf jeden Fall vor nicht wieder zwei Jahre bis zum nächsten Album verstreichen zu lassen und arbeiten jetzt schon an neuen Songs.
Ihr wart im Juni schon mal in Freiburg, damals als Vorband von Tessy auf dem ZMF. Habt ihr dazu eine kleine Anekdote, die euch jetzt mit Freiburg verbindet oder weshalb ihr sagt, ihr kommt jetzt nochmal hierher?
Fabian M.: Was wirklich lustig war, das weiß ich noch, es sagen ja immer alle in Freiburg wäre das Wetter so gut. Auf der ganzen Autofahrt nach Freiburg hat es nur geregnet, wir kamen in Freiburg an und es war wirklich direkt krass gutes Wetter. Strahlender Sonnenschein! Später hat es dann auch mal angefangen zu regnen, aber es war wirklich richtig Klischee Freiburg. Superschönes Wetter und die Leute, die da zu diesem Zeltfestival gehört haben, waren auch alle mega nett.
Fabian L.: Es war auch das erste Mal in Freiburg. Ich finde es aber immer schön, wenn man nicht im Festival oder Supportkontext in eine Stadt kommt, sondern mit einer eigenen Show wie jetzt und einfach etwas mehr Zeit hat, um noch mal einen Club zu sehen. Diese Festivalsituation ist immer etwas entrückt von der Stadt und man bekommt gar nicht mit, was sonst so geht. Daher bin ich echt froh noch mal hier zu sein.
Ich bin ein Fan von Spontankonzerten, auch wenn man die Bands nicht kennt. Wie würdet ihr jemanden eure Musik beschreiben und was macht eure Show besonders?
Fabian L.: Die Musik ist eine leicht verschwurbelte, sehr detailverliebte, ganz arg liebevoll gemachte Popmusik, die so ein bisschen schräger ist, als das was man manchmal kennt. Und ich glaube, dass dann im Vergleich zur Platte die Konzerte noch ein bisschen wilder und mehr auf die Fresse sind und die Kombination sehr sehr schön sein kann. Wenn man sich Zuhause, so jetzt im Winter, ein bisschen in die Decke einwickelt und in das Album rein fühlt, dann auf ein Konzert kommt, ist das noch mal so eine kleine Ohrfeige. Wenn man dabei noch fünf Bier trinkt, ist es eigentlich das, was man im Winter braucht. (lacht) Daher kann ich sehr empfehlen zu kommen.
Fabian M.: Kann ich so unterschreiben.